Ich nehme ungern Belehrungen über Kindererziehung von jemandem an, der keine Kinder hat. Ich nehme ungern Belehrungen von einem Finanzexperten an, der selber insolvent ist. Ich nehme ungern Belehrungen von jemandem über Evangelisation an, der selber noch keinen einzigen Menschen für Jesus gewonnen hat.
Ich nehme gerne Belehrungen in meinem Dienst für Jesus von Menschen an, die auch einen ähnlichen Dienst haben. Noch besser von jemanden, der noch weiter ist als ich. Von dessen Erfahrung ich lernen und mich korrigieren lassen kann. Ich mag nicht, wenn Leute mir Belehrungen geben, wie man Dienste für Jesus aufbaut, die selber keinen Dienst aufgebaut haben.
Dazu fällt mir noch folgendes Bild ein:
Sind zwei Bergsteiger unterwegs und wollen denselben Berg besteigen. Auf dem Berg gibt es viele verschiedene Aussichtsplattformen auf jeweils unterschiedlichen Höhenlagen. Wie bitteschön will der Bergsteiger, der auf der unteren Aussichtsplattform steht, demjenigen auf der höher gelegenen Aussichtsplattform sagen, auf was er dort auf seiner Aussichtsplattform Acht geben soll? Wo er nicht weiß, wie der Wind auf dieser Ebene bläst. Wie die Aussicht dort ist. Ob dort eine Sitzbank ist. Wie der Sonneneinfall ist. Ob es dort Unterstellmöglichkeiten bei Regen gibt. Er weiß nicht wie viele Felsen und Steine dort im Weg liegen, die es zu überwinden gilt. Er kennt den Wolf nicht, der nur in dieser Bergregion heult. Und er kennt auch nicht, die leckeren Beeren, die nur dort in höheren Lagen wachsen und die genug Nahrung geben, um weiter zu gehen 🙂
Kann etwa ein Blinder einen Blinden leiten? Werden nicht beide in eine Grube fallen?
Lukas 6,39
Auch ich bin nicht frei davon und kann nur bitten: „HERR behüte mich davor, andere belehren zu wollen mit Erfahrungen, die ich gar nicht habe.“